Content-Qualität zählt für die Google Suche zu den wichtigsten Ranking-Signalen. Nicht nur Textinhalt ist für gute Suchmaschinen-Platzierungen wichtig. Auch die Lesbarkeit und Textschwierigkeit des Inhalts wirkt sich auf die Suchmaschinen-Platzierungen aus. Erfahre jetzt, worauf Du bei der Textproduktion und -optimierung achten musst.
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Lesbarkeitsindex (LESIX) ermitteln
In der SEO wird Content-Qualität immer wichtiger. Inhalte sollten gut recherchiert sein und den Informationsbedarf des Lesers stillen. Websites mit minderwertigen Inhalten werden zukünftig in Suchmaschinen nicht mehr gut ranken. Sie werden vom Wettbewerb verdrängt, denn dieser schläft bekanntlich nicht. In dem Zusammenhang ein Tipp: Ruhe Dich nicht auf Deinen publizierten Texten aus. Bewerte sie in regelmäßigen Abständen inhaltlich und nehme Optimierungen vor, wenn erforderlich.
Diverse Metriken helfen Dir dabei, die Textschwierigkeit zu ermitteln. Jedoch bewerten sie nicht den Inhalt eines Textes, sondern das Textverständnis. Der Lesbarkeitsindex kann durch verschiedene Metriken berechnet werden:
Flesch Reading Ease (Flesch Index)
Der Flesch Reading Ease (Flesch Index) gibt an, wie verständlich ein Text ist. Der Wert basiert auf einer Skalierung von 0 bis 100. Je höher der Flesch Index ist, desto verständlicher ist der Text. Empfehlenswert ist ein Flesch-Wert von 60 und höher. Als Grundlage des Flesch Reading Ease gilt: Kurze Wörter und Sätze sind verständlicher.
Seine Bezeichnung stammt von Rudolf Flesch. Er entwickelte den Lesbarkeitsindex in den vierziger Jahren an der Columbia University (New York, USA). Heute gilt der Flesch Index als Referenz-Metrik in der Textanalyse.
Flesch-Wert | Grad | Beschreibung | Silben pro 100 Wörter | Durchschnittliche Satzlänge |
90-100 | 5 | sehr einfach | 123 | 8 |
80-90 | 6 | einfach | 131 | 11 |
80-80 | 7 | ziemlich einfach | 139 | 14 |
60-70 | 8-9 | Standard | 147 | 17 |
50-60 | 10-12 | ziemlich schwierig | 155 | 21 |
30-50 | Hochschul-Niveau | schwierig | 167 | 25 |
0-30 | Hochschul-Absolvent | sehr schwierig | 192 | 29 |
Flesch-Kincaid-Grade
Flesch-Kincaid transformiert den Flesch Reading Ease in die Anzahl der Schuljahre, die ein Leser benötigt, um einen Text zu verstehen. Er ist auf das US-amerikanische Schulsystem abgestimmt und nur bedingt in Deutschland anwendbar. Im Vergleich zum Flesch Reading Ease hat die Satzlänge einen größeren Einfluss. Allerdings ist bei beiden Metriken die Wortlänge ausschlaggebend.
Angenommene Jahrgangsstufe | Grad | Durchschnittliche Anzahl Wörter pro Satz | Durchschnittliche Anzahl Silben pro Wort | Score |
4 | sehr einfach | 8 oder weniger | 1.23 oder weniger | 90-100 |
5 | einfach | 11 | 1.31 | 80-90 |
6 | ziemlich einfach | 14 | 1.39 | 70-80 |
7/8 | Standard | 17 | 1.47 | 60-70 |
High School | ziemlich schwierig | 21 | 1.55 | 50-60 |
High School | schwer | 25 | 1.67 | 30-50 |
College | sehr schwer | 29 oder mehr | 1.92 oder mehr | 0-30 |
Gunning-Fog-Index
Der Gunning-Fog-Index ähnelt dem Flesch-Kincaid-Grade-Level stark. Er gibt ebenfalls die Anzahl der Schuljahre an, die ein Leser absolviert haben muss, um den Text zu verstehen.
Wiener Sachtextformel
Die Wiener Sachtextformel berechnet die Textschwierigkeit deutschsprachiger Texte. Sie berechnet die Schulstufe, die ein Leser besitzen sollte, um einen Text zu verstehen. Die Skala beginnt bei Schulstufe 4 (sehr leicht) und endet bei Stufe 15 (sehr schwer). Die Textschwierigkeit wird aus dem Verhältnis von Satzlänge, Wortlänge und Anteil ein- und mehrsilbiger Wörter berechnet. Heute gibt es vier Wiener Sachtextformeln.
Online Editoren
Anhand ihrer Formeln können die verschiedenen Metriken berechnet werden. Das ist kompliziert und geht einfacher. Ein empfehlenswerter freier Online-Editor zur Textanalyse bietet fleschindex.de.
Es gibt verschiedene kostenpflichtige Editoren zur Bewertung der Textschwierigkeit – allen voran grammarly und ProWritingAid. Allerdings sind die Anwendungen nur für englischsprachige Texte ausgerichtet, schade.
Seit kurzem verwende ich den Hemingway Editor, den es als gratis Online App und als Desktop-Editor gibt. Hilfreich ist Hemingway bei der Optimierung der Redability –
und das zu einem bedeutend günstigeren Preis als grammarly und ProWritingAid aufrufen.
Hemingway nutze ich bei der Textproduktion meiner Blog-Beiträge. Die Software weist auf schwer lesbare Sätze (gelb) und auf sehr schwer lesbare Sätze (orange) hin. Jedoch hat Hemingway bisher nicht auf Phrasen hingewiesen, die durch leicht-verständliche Synonyme (violett) ersetzen werden sollten. Ebenso nicht auf Phrasen, die im Passiv formuliert sind oder Adverbien. Das funktioniert offenbar nur in englischen Texten.
Somit hilft mir die Hemingway App nur bei der Bewertung schwer verständlicher Sätze, etwa wenn sie zu lang oder verschachtelt sind. Ebenso verfügt die App über eine deutsche Rechtschreibkorrektur.
WordPress Plugins
Die Berechnung vom Lesbarkeitsindex ist vor allem für Blogger hilfreich. Das populärste CMS für Blogger ist WordPress. Ich habe mich intensiv mit der Thematik beschäftigt. Für deutschsprachige Blogger habe ich nur ein Plugin gefunden, dass mir gefällt: Das Yoast SEO Plugin bietet einen Readability Check basierend auf dem Flesch Reading Ease-Score. Allerdings verwende ich Yoast nicht, weil ich die Usability umständlich finde. Bisher habe ich kein WordPress-Plugin gefunden, das mich überzeugt.
Textanalyse-Editor von SEO Tools
Viele SEO Tools bieten Möglichkeiten zur Textanalyse. Beispielhaft sind Sistrix Toolbox, Ryte und Searchmetrics. Sie berechnen die Lesbarkeit auf Basis verschiedener Metriken. Wenn Du also eines dieser SEO Tools verwendest, empfehle ich Dir den Editor mal anzuschauen.
Hallo Jens,
schöner Beitrag. Eventuell ist das freie Flesch Index Berechnungstool für die Leser interessant: https://fleschindex.de/
Grüße
Peter