SEO International Grundlagen

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  9. Juni 2024

Sollen neue Sprachen und Länder erschlossen werden, müssen die Texte einer Webseite für weitere Sprachen bzw. für weitere Länder optimiert werden. Dabei gilt es wichtige SEO-Stellschrauben zu beachten. Erfahre jetzt die Grundlagen einer internationalen Suchmaschinenoptimierung.

Titelbild: SEO International Grundlagen

Wann ist SEO International erforderlich?

Eine Vielzahl von Gründen erfordert internationales SEO. Denn Google möchte dem Suchmaschinen-Nutzer relevante Suchergebnis-Treffer in der Sprache des Nutzers (Browsereinstellungen) bereitstellen.

Bei einsprachigen Websites ist das meist kein Problem. Bei mehrsprachigen Websites sollten Suchmaschinen über die Sprache des Inhalts informiert werden, zum Beispiel:

  • Ein deutscher Shop-Betreiber möchte seine Produktseiten übersetzen und für englischsprachige Nutzer in Deutschland bereitstellen.
  • Ein Shop-Betreiber eines englischsprachigen Shops möchte ausgewählte Produkte und Rabatte nur für Google-Nutzer in Großbritannien bereitstellen.
  • Ein Unternehmen möchte die Inhalte der Corporate Website in zusätzlichen Sprachen für Google-Nutzer weltweit zur Verfügung stellen.
  • Ein Unternehmen möchte englischsprachige Nutzer in Indien erreichen.

Es ergeben sich somit zwei Fallunterscheidungen, die aus SEO-Sicht wichtig sind:

  1. Sprache ohne Land (z. B. alle englischsprachigen Nutzer weltweit)
  2. Sprache mit Land (z. B. nur englischsprachige Nutzer in Indien)

Variante 1: Sprache ohne Land

Diese Lösung bietet sich an, wenn Inhalte für Nutzer weltweit adressiert sind, also ohne länderspezifische Einschränkungen.

Zum Beispiel, wenn eine deutschsprachig Webseite ins Englische übersetzt wird, um so englischsprachige Suchmaschinen Nutzer weltweit zu erreichen. Die einfachste Option ist die Verwendung von hreflang Tags im Head-Bereich (<head>) einer Webseite.

Variante 2: Sprache mit geografischer Region

Wird eine Webseite für ein ausgewähltes Land adressiert, ist es empfehlenswert hreflang Tags mit Angabe einer geografischen Region zu verwenden.

Welche Domain-Architektur ist die Richtige?

Bevor Du hreflang Tags für Deine Inhalte notierst, empfehle ich Dir, die Struktur der Website zu bewerten bzw. zu optimieren. Es gibt jedoch keine Ideallösung.

Die Lösung für Dein Online Business ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Möchtest Du Deine Websites vollständig übersetzen, muss die Domain-Architektur anders aufgebaut werden, als wenn nur ausgewählte Seiten übersetzt werden. Deshalb möchte ich Dir im Folgenden einen Überblick darüber geben, welche Lösungen zur Verfügung stehen:

#1 Domains #2 Subdomains #3 Verzeichnisse
https://website.com
https://website.de
https://uk.website.com
https://www.website.de
https://website.com/de/
https://www.website.eu/en/

Variante 1: Domains

Inhalte auf unabhängige Domains zu verteilen, erzeugt die höchsten Kosten, besitzt aber den größten Gestaltungsraum. Top Level Domains (TLD) werden unterschieden:

ccTLD gTLD
Beispiel https://www.website.de
https://website.co.uk
https://www.website.com
https://website.berlin
Spezifika länderbezogene Top Level Domains generische nicht länderspezifisch begrenzte Top Level Domains

ccTLDs (Übersicht bei Wikipedia) beschränken sich auf eine Region, können aber auch in anderen Ländern Keyword-Rankings aufbauen. So kann eine Website auf einer .de-TLD durchaus in der Google Suche unter Google.at oder Google.ch ranken.

Top Level Domain geografische Region
.de Deutschland
.es Spanien
.ae Vereinigte arabische Emirate

Sollen Nutzer einer Sprache weltweit erreicht werden, sind gTLDs die bessere Wahl. Möchtest Du Nutzer einer bestimmten Region (Land) erreichen, ist die Verwendung länderspezifischer Top-Level-Domains richtig (.de, .at, .co.uk, …).

Variante 2: Subdomains

Subdomains sollten auf gTLDs verwendet werden. Sie ermöglichen eine transparente Strukturierung der mehrsprachigen Inhalte auf einer Hauptdomain. (Auf tiefgründige SEO Vor-/ Nachteile, wie die Linkjuice-Vererbung, gehe ich an dieser Stelle nicht ein. Das würde den Rahmen des Beitrags sprengen.) Jede Subdomain kann für eine Sprache und optional geografische Region adressiert werden, zum Beispiel:

Subdomain Sprache Land (optional)
https://www.website.com englisch weltweit
https://de.website.com deutsch weltweit
https://de-at.website.com deutsch Österreich
https://gb.website.com englisch UK/Nordirland

Aus SEO-Sicht bewertet Google eine Subdomain wie eine eigenständige Domain. Sie bietet sich vor allem an, wenn Du Deine Websites vollständig übersetzen und optional für ausgewählte Länder ausrichten möchtest. Für große Websites mit mehreren tausend Seiten empfehle ich Variante #1: Domains.

Variante 3: Verzeichnisse

Die dritte Möglichkeit sind Verzeichnisse. Mehrsprachige Inhalte können auf einer Domain durch Pfade (Sprachverzeichnisse) ausgerichtet werden. Jedes Verzeichnis enthält alle Inhalte einer Sprache.

Verzeichnis Sprache Land (optional)
https://www.website.com englisch weltweit
https://www.website.com/de/ deutsch weltweit
https://www.website.com/fr-ch/ französisch Schweiz
https://www.website.com/gb/ englisch UK/Nordirland

Übrigens, Verzeichnisse und Subdomains werden von Google aus SEO-Sicht gleichwertig behandelt:

Video: Matt Cutts (Google Webspam-Team) äußert sich zur Entscheidung Subdomains vs. Verzeichnisse

So baust Du die optimale Lösung für Dein Business

1. Woher kommen Deine Besucher und welche Sprache sprechen sie?

Identifiziere, in welchen Ländern und Sprachen bereits Zugriffe und Conversions auf Deine Website erfolgen. Verwende dafür die Google Analytics-Daten und bewerte den organischen Traffic nach Land und nach Sprache.

2. Bestimme das Targeting nach Land

Das folgende Schaubild hilft bei der Entscheidung, ob für das Land eine eigenständige Website (Länder-Targeting) etabliert werden sollte, oder ob für die Nutzer des Landes die Inhalte vom allgemeinen Sprach-Targeting ausreichen. (Dieses Schaubild habe ich aus den Slideshare-Folien von Aleyda Solís übersetzt, siehe Literatur.)

Internationales Targeting: Länder- oder Sprach-Targeting

3. Wähle die bestmögliche Architektur

ccTLDs

  • Ideale Alternative zur Standortbestimmung, wenn der Wettbewerb überschaubar ist.
  • Hohe Budgets erforderlich, um die Domain-Popularität aufzubauen.
  • Technisch komplexer als Sprachverzeichnisse.

Subdomains auf gTLDs

  • Technisch komplexer als Sprachverzeichnisse.
  • Hohe Budgets erforderlich, um die Domain-Popularität aufzubauen.
  • Generieren eine kürzere URL-Struktur, die für große Websites besser sein kann.
  • Besser als Sprachverzeichnisse, wenn große und komplexe Websites organisiert werden sollen.

Sprachverzeichnisse auf gTLD

  • Benötigen weniger technische Ressourcen, als ccTLDs und Subdomains auf gTLDs.
  • Meistens geringere Budgets erforderlich, um die Popularität zu steigern.
  • Größere Anstrengungen bei der Geolokalisierung erforderlich.
  • Generieren eine tiefere (komplexere) URL-Struktur.

Weiterführende Literatur

  9. Juni 2024   Jens Fröhlich  

Kommentare(2)

  • Alexander
    7. August 2015, 09:00  Antworten

    Super Zusammenfassung Jens, Klasse übersicht. Hab das gleich mal an die Kollegen gesendet, die mich jedes mal dazu fragen.

    • Jens Fröhlich
      7. August 2015, 09:06

      Hallo Alex,
      besten Dank für Dein Feedback und ich freue mich, wenn der Beitrag Klarheit schafft. 🙂

      Beste Grüße
      Jens 

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