Fehler 404 aus Suchmaschinen-Sicht

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  24. Juni 2024

Aus Suchmaschinen-Sicht sollten alle Links einer Website auf Ressourcen verweisen, die erreichbar sind und einen HTTP-Statuscode 200 liefern. Landet ein Besucher auf einer Fehlerseite, erhöht sich die Absprungrate. Verlinkungen auf nicht verfügbare Seiten können sich negativ auf das Crawling von Suchmaschinen auswirken. Doch in bestimmten Gründen kann es notwendig sein, einen 404-Statuscode auszuliefern.

Wichtige HTTP-Statuscodes

Das HTTP-Protokoll ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher Statuscodes als Antwort eines Webservers auf die Anfrage eines Nutzers. Das kann eine URL-Direkteingabe im Browser sein oder der Klick auf einen Link von einer Webseite.

Grundsätzlich sollten verlinkte Seiten den HTTP-Statuscode 200 (OK) liefern. Wenn eine Seite nicht erreichbar ist, liefert der Server meist den HTTP-Statuscode 404 (Not found) oder 410 (Gone).

Nicht erreichbare Seiten können allerdings zu einer Verschlechterung der Crawlbarkeit führen und sollten deshalb vermieden werden. Häufig ist eine Weiterleitung (Redirect) die beste Lösung, um den fehlerhaften Link zu beheben oder er wird entfernt.

Dauerhafte Weiterleitungen sollten den HTTP-Statuscode 301 (Moved Permanently) liefern. Der HTTP-Statuscode 302 (Found (Moved Temporarily) sollte nur für zeitlich befristete Weiterleitungen verwendet werden. Zum Beispiel, wenn eine HTML Seite kurzfristig nicht aber zeitnah wieder erreichbar sein wird oder wenn man A/B-Tests durchführt.

Die aus Suchmaschinen-Sicht wichtigsten HTTP-Statuscodes in der SEO-Branche sind:

HTTP-Statuscode Beschreibung
200 (OK) Die Anfrage wurde erfolgreich bearbeitet und das Ergebnis der Anfrage wird in der Antwort übertragen.
301 (Moved Permanently) Die angeforderte Ressource steht ab sofort unter einer neuen URL bereit. Die bisherige URL ist nicht länger gültig.
302 (Moved Temporarily) Die angeforderte Ressource steht vorübergehend unter einer neuen URL bereit.
404 (Not found) Die angeforderte Ressource wurde nicht gefunden. Dieser HTTP-Statuscode kann ebenfalls verwendet werden, um eine Anfrage ohne näheren Grund abzuweisen. Links, die auf solche Fehlerseiten verweisen, werden auch als „Tote Links“ bezeichnet.
410 (Gone) Die angeforderte Ressource wird nicht länger bereitgestellt und wurde dauerhaft entfernt.
503 (Service Unavailable) Der Server steht temporär nicht zur Verfügung, zum Beispiel wegen Überlastung oder Wartungsarbeiten. Indexierte URLs werden aus dem Suchmaschinen-Index nicht entfernt.

Liste aller HTTP-Statuscodes auf Wikipedia

404 Fehler aus Suchmaschinen-Sicht

Klickt ein Besucher auf einen Link der auf eine nicht erreichbare Ressource (HTML Seite, Bild, CSS-/ JS-Datei) verlinkt, erhöht sich die Absprungrate unnötig. Manche Websites besitzen keine optimierte 404 Fehlerseite auf der sich interne Links zur Startseite und zu wichtigen HubPages befinden.

Beispiele, die einen 4xx-Statuscode rechtfertigen

Bei meinen SEO Trainings und Workshops stelle ich immer wieder fest, dass das Thema fast verteufelt wird. Einige Kursteilnehmer haben gelesen oder wurden beraten, dass ein Fehler 404 grundlegend schlecht ist. Das ist falsch. Diese Beispiele rechtfertigen einen HTTP-Statuscode 404 oder 410:

Ausverkaufte Artikel in einem Online Shop

Google empfiehlt bei ausverkauften Artikeln den Headercode 404 Page not Found zu liefern, wenn ein Artikel nicht verfügbar ist und nicht mehr angeboten wird. So kann die Produktseite schneller aus dem Suchmaschinenindex entfernt werden. Zusätzlich ist es ratsam diese Seiten aus der XML Sitemap zu entfernen, damit sie nicht mehr bevorzugt gecrawlt werden.

HTML Seiten mit expires date

Seiten mit einem Ablaufdatum (Meta Tag expires) sollten einen Fehler 404 oder Fehler 410 liefern, wenn diese abgelaufen sind. Die Maßnahme dient zur Indexhygiene, um sie mit dem Ablaufdatum schnellstmöglich aus dem Suchmaschinenindex zu entfernen. Das betrifft zum Beispiel Kinoprogramm-Seiten oder tagesaktuelle Veranstaltungsseiten mit einer zeitlich limitierten Gültigkeit. Das Meta Tag expires wird im <head>-Bereich einer Seite angegeben:

Veraltete Seiten nach einem Relaunch

Bei einem Relaunch wird eine Website häufig aufgeräumt. Veraltete und nicht mehr erforderliche Seiten werden gelöscht. Damit diese Seiten schnellstmöglich aus dem Suchmaschinenindex entfernt werden können, sollten sie einen HTTP-Statuscode 404 oder 410 liefern, bevor die URL später dauerhaft weitergeleitet wird. Zusätzlich ist es ratsam, diese Seiten nicht in einer XML Sitemap zu protokollieren.

Ressourcen mit HTTP-Statuscode 404/410 ermitteln

Um große Websites und Shops bezugnehmend auf Verlinkungsfehler (broken links) zu analysieren, ist eine Crawl Software empfehlenswert. Diese Tools spidern eine Website ähnlich wie Googlebot und andere Suchmaschinen und identifizieren Links, die auf nicht erreichbare Ressourcen zeigen. So kann man die interne Linkstruktur effektiv bewerten und optimieren. Dafür empfehle ich eines der folgenden Crawl Tools:

404 Seiten im Suchmaschinenindex

John Müller von Google hat in einem Tweet (Quelle) am 17.03.2019 mitgeteilt, dass Google so lange 404-Seiten crawlt, wie es Signale (z. B. Links) zu diesen Seiten gibt. Selbst längere Zeit nachdem die Ressource gelöscht oder deaktiviert wurde, versucht Google sie immer wieder zu crawlen – selbst wenn sie einen HTTP-Statuscode 404 liefert.

Möchte man also vermeiden, dass Google immer wieder nicht erreichbare URLs abruft, muss man dafür sorgen, dass alle internen Links zu dieser URL entfernt werden. Alternativ kann man die betreffenden URLs in der robots.txt für das Crawlen sperren.

  24. Juni 2024   Jens Fröhlich  

Kommentare(1)

  • Eduard Wensler
    6. Februar 2017, 17:04  Antworten

    Zur Ergänzung: eine Status-Code-Ausgabeseite darf auch gut und gerne kreativ, hilfreich und weiterführend für den verirrten Besucher sein. Dazu hat t3n ein paar gute Bsp. zusammengefasst: http://t3n.de/news/404-error-in-kreativ-333407/

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